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Vorsteherwechsel beim Finanzamt Lingen

Regierungsdirektor Marcus Luyven ist neuer Vorsteher des Fi­nanzamts (FA) Lingen


In einer Feierstunde am 12.12.2017 führte Dieter Meyer, Leiter des Landesamtes für Steuern Niedersachsen (LStN), den Beamten in sein neues Amt ein. Zuvor dankte er Herrn Leitenden Regierungsdirektor Jochen Bekker, der das FA Lingen 4 Jahre geleitet hatte, und wünschte ihm als neuer Vorsteher beim FA Leer alles Gute.

Herr Luyven wurde nach dem Abitur 1986 Finanzanwärter an der damaligen Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege in Rinteln. Nach erfolgreichem Abschluss folgte ein Studium der Rechtswissenschaften in Osnabrück. Herr Luyven war danach zunächst Steuerreferent bei VW und wechselte später zur RWE Energie AG.

Im Sommer 2000 trat er wieder in den Dienst der niedersächsischen Steuerverwaltung ein und wurde nach erfolgreicher Einführung Sachgebietsleiter beim FA Lingen. 2003 wechselte er als Referent - u.a. für Controlling - an die damalige Oberfinanzdirektion nach Oldenburg, die er 2005 verließ, um beim FA Soltau Ständiger Vertreter des Vorstehers zu werden. Von Frühjahr 2009 bis Herbst 2017 leitete er als Vorsteher das FA Lüchow.

In seiner Rede griff Herr Meyer die kürzlich umgesetzte Organisationsentscheidung der Landesregierung auf, die Oberfinanzdirektion Niedersachsen aufzulösen und als jeweilige Rechtsnachfolger zwei eigenständige Landesämter, eins für Steuern und eins für Bau und Liegenschaften zu gründen. Dies sei, so Herr Meyer, folgerichtig angesichts der immer spezifischeren Anforderungen gerade im Prozess der Digitalisierung. Die niedersächsische Finanzverwaltung verfüge zwar schon über eine funktionsfähige, flächendeckende Infrastruktur, müsse aber auch weiterhin den erhöhten Anforderungen an elektronische Verfahren gerecht werden.

Mit dem Präsidium gebe es auch ein neues Leitungsgremium, das aus den drei Abteilungsleitern für Steuer, Zentrale Aufgaben und Informations- und Kommunikationstechnologie bestehe. Ziel sei es, die Arbeit der drei Bereiche künftig noch stärker aufeinander abzustimmen, um bestmögliche Arbeitsbedingungen für die Finanzämter zu schaffen.

In diesem Zusammenhang sei das internationale Steuerrecht ein weiteres Aufgabenfeld. Die deutsch-niederländische Zusammenarbeit im Grenzgebiet beider Länder, die im FA Lingen seit vielen Jahren bereits praktiziert werde, gehöre genauso dazu wie die Bekämpfung von Gewinnverlagerungen in Steueroasen auf der ganzen Welt. Die Stichworte hierzu seien hinreichend bekannt: Panama, Paradise Papers, Lux Leaks u.a.! Daneben gebe es mit der Umsetzung der EU-Amtshilferichtlinie einen verpflichtenden europaweiten Austausch der Finanzbehörden zu bestimmten Einkunftsarten. Die dabei anfallenden Datenmengen seien nur noch vollständig automatisiert zu bearbeiten und zu bewältigen.

Digitalisierung und Automatisierung seien also nicht nur auf technische Fragen beschränkt, sondern erfassten auch immer mehr die eigentliche Umsetzung der Steuergesetze.

Das FA Lingen ist mit 336 Beschäftigten, davon allein 36 Anwärter in beiden Laufbahnen, das zweitgrößte Finanzamt in Niedersachsen. Mit rund 67.000 Einkommensteuerfällen und weiteren 30.000 Steuererklärungen wurde 2016 über eine Milliarde Euro an Steueraufkommen dem öffentlichen Haushalt zugeführt.

Artikel-Informationen

erstellt am:
12.12.2017

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